Seit August beherbergt die Villa Rosenthal die neue Clara-und-Eduard-Rosenthal-Stipendiatin für Literatur und Stadtschreibung der Stadt Jena, Hannah Zufall.
Am 14. November stellte sie sich und ihre Arbeit im Rahmen einer szenischen Lesung sowie im anschließenden Gespräch mit Mona Vojacek Koper (Theaterhaus Jena) und Jonas Zipf (Werkleitung JenaKultur) näher vor.
Das Stück verhandelt die Freundschaft zwischen drei jungen Frauen. Haifa ist in Syrien, Marlena in Polen, Laura in Deutschland geboren. Sie erzählen sich all ihre Männer- und Jobgeschichten und sind wohl das, was man aufgeklärte und selbstständige Frauen nennen würde. Vor allem aber sind sie sehr enge Freundinnen. Allerdings keine harmonischen. Ihre Begegnungen und Gespräche eskalieren regelmäßig durch die nur oberflächlich negierten biografischen Unterschiede. In kaleidoskopisch angelegten Szenen konfrontieren sich die drei Freundinnen immer wieder durch ihre konkreten Erlebnisse mit ihrem unterschiedlich geprägten Verständnis von Familie, Sexualität, Religiosität und weiblicher Selbstbestimmung.
Hannah Zufall, geboren in Bielefeld, absolvierte von 2007 – 2012 als Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes ein Studium der Szenischen Künste an der Universität Hildesheim und Les arts du spectacle an der Université de Provence Aix-Marseille und schloss dieses mit einer Arbeit über Märcheninszenierungen für Erwachsene mit Auszeichnung ab. Von 2012 bis 2014 führten sie Regieassistenzen u.a. an die Schaubühne Berlin sowie das Festival Internationaler Neuer Dramatik (FIND). Ab Herbst 2014 promovierte sie am Institut für deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2017 erschien „Der Ausbruch. Eine Käferromanze“.